Aus Rumpelkammer wird Lieblingsplatz – ungenutzte Räume brauchbar machen
Manchmal ist es ein Kellerraum. Oft auch der Dachboden. Oder das Kinderzimmer, nachdem der Nachwuchs ausgezogen ist. Manchmal passiert es im Gartenhäuschen. In vielen Häusern und Mietwohnungen findet sich ein Raum, dessen Potenzial ungenutzt bleibt, weil er nach und nach zur Rumpelkammer verkommen ist. Dort stapeln sich Kartons, alte Möbel, Dinge, von denen man sich nicht trennen kann. Das ist schade, denn nicht selten steckt in diesen Bereichen eine Menge Potenzial für eine sinnvolle und bereichernde Nutzung. Wer sich aufrafft, zu entrümpeln und Ordnung zu schaffen, kann einen neuen Wohn- oder Arbeitsraum gewinnen. Ob Gästezimmer, Hobbywerkstatt, Fitnessraum, Lesezimmer oder einfach eine besser sortierte Abstellfläche – anpacken lohnt sich und wir erklären, wie du Schritt für Schritt zu einem neuen Lieblingsplatz kommst.
Der erste Schritt: sichten und planen
Inhaltsverzeichnis
Bevor es ans Werk geht, wird am besten eine Bestandsaufnahme gemacht. Wie viel Platz steht zur Verfügung? Wie ist es um die bauliche Substanz bestellt? Gerade im Keller oder auf dem Dach sollte alles gut auf Feuchtigkeit und Schimmel geprüft werden. Wer nicht nur neu sortieren, sondern den Raum wirklich sinnvoll nutzen will, muss zudem sichergehen, dass die Elektrik in Ordnung ist. Auch Belüftung und Dämmung sind für die Nutzungsmöglichkeiten entscheidend.

Nach dem Check-up kann eine realistische Umnutzung geplant werden. Zu den beliebten Optionen gehören:
- Eine Werkstatt für Hobbyheimwerker
- Ein Atelier für Kreative
- Ein gemütliches Lesezimmer für Bücherwürmer
- Ein Hobbyraum für Feiern und Partys
- Ein Büro für ein ruhiges Arbeiten im Home-Office
- Ein Gästezimmer für alle, die gerne viel Besuch haben
- Ein Fitnessraum, der den Gang ins Studio spart
- Ein gut sortierter Stau- und Lagerraum
Viele dieser Nutzungen lassen sich kombinieren. Eine Hobbywerkstatt kann gleichzeitig Stauraum bieten, ein Lesezimmer auch als Gästezimmer dienen. Manchmal ist es eine gute Idee, modular und flexibel zu planen. Auch Optionen, die mehr Aufwand benötigen, sind denkbar. Befindet sich der ungenutzte Raum im Wohnbereich, kann vielleicht sogar eine Wand durchbrochen und der angrenzende Wohnraum vergrößert werden. Je nach Beschaffenheit kann der Dachboden zu einer eigenen kleinen Wohneinheit mit Bad und Küchenzeile ausgebaut werden. Oder im Kellerraum wird eine hauseigene Sauna untergebracht.
Wichtig bei größeren baulichen Veränderungen: Für manch ein Projekt braucht es eine Genehmigung des zuständigen Bauamts. Zudem sollte bei baulichen Veränderungen ein Statiker hinzugezogen werden.
Entrümpeln – selbst machen oder lieber mit Profis?
Bei der Nutzbarmachung von vollgepackten Räumen besteht ein Großteil der Arbeit aus Ausmisten und Entrümpeln. Kisten mit alten Kleidern, ausrangiertem Spielzeug, defekte Elektrogeräte und alte Fotos wollen gesichtet, sortiert und entsorgt werden. Das ist ein Projekt, dessen Aufwand nicht unterschätzt werden sollte.
Besser mit System
Wer selbst entrümpelt, sollte mit einem System und nach klaren Regeln vorgehen. Ein bewährtes Prinzip ist die Methode mit drei Kisten. In die erste Kiste kommt alles, was bleiben darf. In die zweite Kiste kommt alles, was verschenkt, gespendet oder verkauft wird. In die dritte Kiste kommt alles, was entsorgt werden soll.
Zudem ist es eine gute Idee, sich ein Zeitlimit pro Objekt zu setzen. Wird innerhalb von 30 Sekunden kein guter Grund gefunden, warum ein Gegenstand bleiben darf, kommt er weg. Dies ist besonders beim Aussortieren sentimentaler Gegenstände wichtig. Der Zeitfaktor sollte auch bedacht werden, wenn es darum geht, Dinge zu verkaufen. Wenn ein Kinder-T-Shirt für höchstens 3 € verkauft werden kann, es zuvor jedoch abfotografiert, beim Online-Second-Hand-Shop eingestellt und schließlich zur Post gebracht werden muss, lohnt sich das nicht wirklich. Günstige Gegenstände sollten lieber gespendet oder gesammelt auf einem Flohmarkt unter die Leute gebracht werden. Auch eine Zu-verschenken-Kiste vor dem Haus ist eine gute Idee. Aber Vorsicht, diese darf nicht einfach auf dem Gehsteig abgestellt werden. Sie muss sich auf dem eigenen Grundstück befinden.
In Sachen Müll gilt: Alles, was nicht in den Hausmüll darf, wie Farben und Elektroschrott, muss auf dem Wertstoffhof oder bei einem Containerdienst entsorgt werden.
Wann sich professionelle Hilfe lohnt
Nicht immer ist es sinnvoll, alles selbst zu machen. Professionelle Entrümpelungsdienste wie die Rümpelwelt können eine große Entlastung sein. Vor allem in folgenden Fällen lohnt sich die Unterstützung durch die Profis:
- Wenn es um große Mengen an Sperrmüll und Altlasten geht.
- Wenn es schnell gehen soll oder man einfach Zeit sparen will.
- Wenn das Entrümpeln physisch oder psychisch zu belastend ist.
- Wenn der Raum Teil einer Haushaltsauflösung ist.
Ein professioneller Entrümpelungsservice kann die komplette Organisation und Durchführung der Entrümpelungsaktion übernehmen – von der Planung bis zur fachgerechten Entsorgung. Viele Anbieter übernehmen auch Malerarbeiten und Renovierungsarbeiten. Auf diese Weise kann der Raum aus einer Hand frisch gestaltet werden. Das spart jede Menge Zeit.
Reinigung, Vorbereitung und Umsetzung
Ist der Raum leergefegt, kann er frisch gemacht und aufgehübscht werden. Eine saubere und trockene Umgebung ist die Basis für alle weiteren Maßnahmen. Abhängig von der geplanten Nutzung, sollte über die Stromversorgung nachgedacht werden. Vielleicht braucht der Raum mehr Steckdosen oder einen Starkstromanschluss. Bei ungeheizten Räumen muss zudem eine möglichst energieeffiziente Wärmequelle her. Eventuell muss ein Heizkörper nachgerüstet werden.
Auch die Beleuchtung spielt eine wichtige Rolle. Im Abstellraum genügt eine einfache Deckenlampe. Doch ein Wohn- oder Arbeitsraum braucht gutes Licht in den entscheidenden Ecken.
Dann kann es auch schon an den spaßigsten Teil gehen: das Gestalten und Einrichten. Wer sich auch hier ein bisschen Zeit für eine gute Planung nimmt, kann einen Raum schaffen, der Freude bringt. So wird aus einem vergessenen Ort ein neuer Lieblingsplatz.
⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓